Transaktionsvolumina und Preise steigen
Am Nickelmarkt der London Metal Exchange (LME) steigen die Transaktionsvolumina als Ausdruck eines sukzessive zurückkehrenden Vertrauens in die einzige weltweit verfügbare und nach wie vor weithin akzeptierte Preisreferenz für Nickel. Langsam verheilen offensichtlich die Wunden, die die Marktverwerfung im März 2022 gerissen hatte. Aber nicht nur wächst einfach Gras über die Ereignisse, sondern Börse und Regulatoren haben konzentriert daran gearbeitet und arbeiten weiter daran, den Börsenplatz in London sicherer und damit resilienter gegen derartigen Stress zu machen.
Doch entwickelt sich nicht nur die Zahl der gehandelten Futures-Kontrakte stetig nach oben, sondern auch der Nickelpreis zeigt seit Mitte Februar einen klaren Aufwärtstrend. Und das allen Unkenrufen über die Marktschwäche aufgrund des mutmaßlich bestehenden Angebotsüberschusses zum Trotz. Lagen Anfang Februar die Notierungen noch bei knapp unter USD 16.000,00/mt, handelte das Industrie- und Batteriemetall inzwischen schon bei Kursen von nur noch knapp unter USD 18.000,00/mt. Als Begründung hört man, dass, durch Nickelproduzenten außerhalb Indonesiens veranlasste Kürzungen, Angebot aus dem Markt genommen wurde und in Indonesien der Vergabeprozess für Bergbaulizenzen stockt. Den traditionellen Nickelproduzenten geht es auf den niedrigen Preisniveaus bei weitem nicht gut, wie das Beispiel des französischen Herstellers Eramet zeigt.
Zur Entschuldung der Einheit Société Le Nickel (SLN) in Neukaledonien musste sogar die französische Regierung eingeschaltet und tätig werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Doch die (hoffentlich) nicht nur vorübergehenden Stilllegungen stützen ersichtlich den Preis. Auch wurde nach Bekanntwerden eines neuen Sanktionspaketes der Vereinigten Staaten von Amerika gegen Russland befürchtet, dass die Sanktionen nun auch konkret die russischen Nickelproduzenten und deren Anteilsinhaber treffen könnte. So gab es eine mindestens zeitliche sowie vermutlich auch inhaltliche Parallelität der Ankündigung und der Beschleunigung des Aufwärtstrends.
Inzwischen wurde aber klar, dass die russische Nickelproduktion abermals nicht im Fokus der Sanktionen steht. Dennoch setzte sich der Preisanstieg fort. An dieser Stelle darf man durchaus anmerken, dass auch ohne entsprechende Sanktionen russisches Nickel in den westlichen Staaten aus guten Gründen so gut wie gar nicht mehr gehandelt wird. In den Lagerhäusern der LME hatten Ende Januar zwar noch zirka 36% des eingelagerten Börsennickels eine russische Herkunft, aber auch dafür dürfte es, je nach Lagerhausstandort, schwer sein, einen Verbraucher zu finden.
Ist der Überschuss in Wahrheit ein Defizit?
Aktuell wird initiiert durch unter anderem die Analysten der Macquarie Bank darüber diskutiert, inwieweit nicht Nickel dieses Jahr sogar überraschend in ein Defizit drehen könnte. Das wäre möglich, wenn der Output aus Indonesien durch die nur sehr schleppende Vergabe von Schürfrechten langsamer wachsen könnte als prognostiziert. Und damit nicht genug, zuletzt äußerte dasselbe Bankhaus in der Australien Financial Review die Ansicht, dass es auch gravierende Mängel bei den chinesischen Daten zur Edelstahlproduktion gäbe. Die in der chinesischen Statistik erfassten Mengen scheinen deutlich niedriger zu sein als die tatsächliche Produktion. So muss der in den Modellen unterstellte Nickelverbrauch nach oben korrigiert werden.
Über die Gründe der Abweichung kann man nur spekulieren, aber dass man nur der Statistik trauen darf, die man selber gefälscht hat, dürfte insbesondere in China wohl bekannt sein. Eine größere Nachfrage nach nichtrostendem Edelstahl in China dürfte auch dem großen Xi Jinping gefallen, denn der starke Zuschnitt des chinesischen Regierungsmodells vor allem auf seine Person hatte durch die fortgesetzte Wirtschaftsschwäche im Land der aufgehenden Sonne seine Schatten auch schon auf den Staatspräsidenten geworfen. Denn wenn nur einer Chef und verantwortlich ist, dann im Auge des Volkes nicht nur für die positiven Entwicklungen.
Vermutlich gibt es aus der Vogelperspektive eine ganz einfache Erklärung für die Entwicklung am Nickelmarkt, die alle vorgenannten Daten mit erfasst: Die Börse handelt nämlich nicht die Gegenwart, sondern die Zukunft. Und die professionellen Marktteilnehmer scheinen die Zukunft der globalen, wirtschaftlichen Entwicklung deutlich besser einzuschätzen, als die Europäer und vor allem die Deutschen sich derzeit fühlen. Kopf hoch, Blick nach vorne gerichtet, die Erholung naht, hoffentlich auch für Europa, wenn nicht die Politik einen Strich durch die Rechnung macht.
Wird bald zwischen grünen und nicht-grünen Elektrofahrzeugen unterschieden?
Wichtig bei der Transformation zur Elektromobilität ist nicht nur das klimafreundliche Laden, sondern auch die klimafreundliche Herstellung. So funktioniert eine echte Klimawende nur, wenn bereits am Anfang der Produktionskette klimafreundliche Rohstoffe eingesetzt werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Gewinnung von Nickel für Lithium-Ionen-Batterien auf Nickelbasis. (Im Gegensatz zu anderen Batterietypen haben solche auf Nickelbasis eine relativ große Reichweite).
Während die CO2-intensive Nickelproduktion in Indonesien floriert und den Markt mit raffiniertem und halbraffiniertem Nickel überschwemmt, muss Australien (und Frankreich, siehe oben) wegen des dadurch verursachten Nickelpreisverfalls die vergleichsweise CO2-ärmere Nickelproduktion finanziell unterstützen. Die Lösung ist jedoch eher ein Herumdoktern am Symptom als die dringend notwendige Umstrukturierung der globalen Nickelindustrie in „grüne“ und „schmutzige“ Sektoren.
Die australische Ministerin für Ressourcen, Madeleine King, hat Nickel auf die Liste der kritischen Mineralien gesetzt, wodurch die Branche Zugang zu einem Teil der 4 Milliarden australischen Dollar erhält, die die australische Regierung für die Förderung der Gewinnung von Mineralien bereitstellt, die für die Energiewende erforderlich sind. Die relativ niedrigen internationalen Nickelpreise bedrohen die australischen Nickelunternehmen, von denen sechs seit Dezember entweder Produktionskürzungen angekündigt oder bereits Wartungspausen eingelegt haben. BHP Group, eines der größten Bergbauunternehmen der Welt, kündigte am 15. Februar eine Abschreibung in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar für sein Nickelgeschäft im Bundesstaat Western Australia an.
Die Frage ist, wie der Nickelmarkt aufgeteilt werden kann, damit das umweltfreundlichere Nickel einen Preisaufschlag gegenüber dem „dreckigeren“ Metall aus Indonesien erzielen kann, das nicht nur in Batterien, sondern auch in rostfreiem Stahl Verwendung findet. Die LME zeigt keine Eile, ein zweistufiges System für Nickel oder andere Metalle einzuführen, wird aber nach letzten Meldungen zumindest die Transparenz hinsichtlich Carbon Footprint erhöhen. Und der „Schrottbonus“ für den Edelstahlschrott lässt auch noch auf sich warten. Auch die Endverbraucher von Energiemetallen, wie z.B. Automobilhersteller, sind zögerlich und schauen tatsächlich doch eher auf den Preis als auf die Umwelt. Die Unterstützung Australiens für seine Nickelminen ist eine kurzfristige Lösung, aber eine langfristige Lösung ist erforderlich. Und die muss den globalen Einbezug des Carbon Footprints in den Preismechanismus für Nickel in den verschiedenen Formen (Class 1, Class 2 und Edelstahlschrott) umfassen.
Laut der Ministerin Madeleine King führe Australien bereits wichtige Gespräche mit internationalen Partnern in den USA, Kanada und der EU, um sicherzustellen, dass die hohen Standards, die in Australien für den Bergbau und die Produktion von Nickel und anderen kritischen Mineralien gelten, sich in Zukunft in den Preisen auf den internationalen Märkten widerspiegeln.
Auch Mike Henry, CEO der BHP Group, betont, dass die politischen Rahmenbedingungen in Australien eine wichtige Rolle bei der Entscheidung über zukünftige Investitionen spielen werden. Insgesamt fordert Henry eine langfristige Perspektive und unterstützende politische Maßnahmen, um Australiens Position auf dem globalen Rohstoffmarkt zu stärken.
In gewisser Weise muss sich die westliche Welt entscheiden, ob sie wirklich eine Lieferkette für den Energiewandel entstehen lassen möchte, die einen geringen Klimaeinfluss hat und ob sich langfristig Aufpreise für wirklich grüne Produkte realisieren lassen.
“Leitmärkte für Grüne Grundstoffe“
Die ökologische Transformation der Stahlindustrie hin zu CO2-ärmeren bzw. CO2-neutralen Herstellungsrouten ist erklärtes Ziel der deutschen Stahlindustrie. Diese steht dabei jedoch nicht allein da: bereits 2018 hat sich auf Länderebene eine „Stahlallianz“ gebildet, bestehend aus elf Bundesländern mit Stahlstandorten: Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ende Januar hat diese Allianz eine Resolution verabschiedet. Hier dringt die Allianz auf die Schaffung entsprechender – politischer – Rahmenbedingungen, die der Industrie die Transformation ermöglicht und eine Abwanderung von Wertschöpfung und Beschäftigung vermeidet. Ergo wird die Bundesregierung direkt angesprochen: der Stahlstandort Deutschland sei zu stärken und eine bessere Investitionsperspektive zu schaffen.
Konkret fordert die Allianz die Schaffung des in letzter Zeit vielzitierten „Level Playing Fields“. Aspekte, die hier mit hineinspielen, sind international konkurrenzfähige Strompreise und zugleich eine grüne Elektrifizierung. Gerade letztere ist für die Dekarbonisierung der Stahlerzeugung in entsprechenden Elektrostahlwerken unverzichtbar, denen als Haupteinsatzstoff der CO2-neutrale Recyclingrohstoff Schrott dient. Weiterhin zählen auch Handelsschutzmechanismen zum Bereich des „Level Playing Field“. Der Carbon Border Adjustment Mechanismus (CBAM), so die Allianz, muss der europäischen Stahlindustrie einen effektiven Abwanderungs-Schutz („Carbon Leakage“) bieten.
Dazu müsse auch die erweiterte Anwendung von CBAM auf nachgelagerte Produkte aus Eisen und Stahl geprüft werden. Sprich, es zählen nicht nur die Importe von Blechen und Bändern, sondern eben auch die von Stahl und Edelstahl-haltigen Produkten, wie zum Beispiel Spülen, Spülmaschinen oder Waschmaschinen, et cetera. Eine weitere außenwirtschaftliche Absicherung sei durch eine konsequente Anwendung von Antidumping- und Antisubventionsmaßnahmen auf europäischer Ebene, sowie eine mögliche Fortführung der 2018 eingeführten „Safeguards“ auf entsprechende Einfuhren zu erreichen.
Zu guter Letzt gibt es noch den Aufruf zur Ankurbelung der Nachfrage: denn „grüner Stahl“ kommt mit einem Aufpreis daher, in der Größenordnung von aktuell unteren, dreistelligen Beträgen. Entsprechend fordert die Stahlallianz von der Bundesregierung „eine schnellstmögliche Etablierung von Leitmärkten [vulgo: staatlich geschaffen und/oder gefördert] für grüne Grundstoffe“, in Deutschland und auf EU-Ebene. Natürlich müssen auch die Verarbeiter und Verbraucher den Worthülsen zum Klimaschutz auch Nachfrage für klimafreundlichen Stahl zu etwas höheren Preisen folgen lassen.
DekarbInd: Eine Dekarbonisierungsroadmap für die Stahlindustrie
Konkreter in Ansätzen und Maßnahmen zur Dekarbonisierung von in Deutschland ansässigen Industrien wird die vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) im Auftrag des Umweltbundesamtes im Zeitraum 2020 bis 2022 durchgeführte Studie „DekarbInd“. In jeweils eigenen Teilprojekten wurden explizit zwei Treibhausgas-„Schwergewichte“ betrachtet: Zum einen die Zementindustrie, dem Bericht zufolge verantwortlich für 2,7% der deutschen Treibhausgasemissionen. Zum anderen die Stahlindustrie, ihrerseits verantwortlich für circa 5% der gesamten deutschen Emissionen und rund 20% der industriellen Emissionen. Zur Studie liegen jetzt die Abschlussberichte vor.
Ausgehend von der Vision, dass die deutsche Stahlindustrie bis zum Jahr 2025 dekarbonisiert wird, dabei global wettbewerbsfähig bleibt und ein hohes gesellschaftliches Ansehen genießt, wurden drei Kernaspekte herausgearbeitet, die auf dem Weg zur Erreichung der Vision angefasst werden müssen: (a) die Umstellung der Stahlerzeugungsrouten von der konventionellen Erzeugung im Hochofenprozess auf eine Erzeugung über die sogenannte Direktreduktion unter Einsatz von grünem Wasserstoff, (b) die Erhöhung des Schrotteinsatzes in der Stahlproduktion und (c) die Dekarbonisierung der Elektrostahlerzeugung (durch grüne Elektrifizierung)
Die Erhöhung des Schrotteinsatzes in der Stahlproduktion jedoch, so die Studie, stoße an Grenzen: so mangele es an Schrotten geeigneter Qualität, zum Teil, da eine bessere Aufbereitung nicht immer rentabel sei, oder zum Teil aufgrund eingeschränkter Recyclingfähigkeit von Produkten. Maßnahmen, die zu einer Verbesserung führen, seien zum Beispiel die Förderung von Geschäftsmodellen zur besseren Aufbereitung, F&E Förderung zur Aufbereitungs- und Sortiertechnologien, oder zum Beispiel über entsprechende Produktregulierung. Grundsätzlich muss aber natürlich bei den Schrottverbrauchern auch die Bereitschaft bestehen, für die bessere Aufbereitung die entsprechend höheren Aufwendungen zu vergüten.
Es ist in diesem Zusammenhang bedauerlich, dass bei der doch so zentralen Bedeutung des Sekundärrohstoffs Schrott die Recyclingindustrie und deren Verbände nicht Bestandteil der Kern-Stakeholdergruppe in dieser Studie waren. Schließlich sind die Recycler die Profis und die Triebkraft für die Bereitstellung und Aufbereitung des nachhaltigen Recyclingrohstoffs Schrott.
(Link: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/dekarbonisierung-der-industriellen-produktion-0)
Indonesien: Auf Nickel ausgerichtete Industriepolitik
Indonesien war in den letzten Wochen mit Bezug auf Industriemetalle wieder häufiger in den Schlagzeilen. Das sollte auch nicht verwundern, denn das südostasiatische Land ist zu einem wichtigen Bergbau- und Rohstoffplayer geworden: Bauxit, aus dem Primäraluminium gewonnen wird, Kupfer, Zinn und eben Nickel. Zwischen 2020 und 2023 hat Indonesien die Ausbringung an Nickel mehr als verdoppelt und, so die Analysten von Macquarie, ist damit 2023 für rund 55% der weltweiten Nickelproduktion von insgesamt rund 3,4 Millionen Tonnen verantwortlich. Insofern werden in Europa alte Abhängigkeiten reduziert und zwangsläufig neue geschaffen.
Dieser herausragenden Rolle sind sich die Regierung und ihre Ministerien bewusst: Anfang März wird ein Vertreter der indonesischen Regierung mit der Botschaft zitiert, Produktion und Lieferungen ausreichend hoch zu halten, und damit zu hohe Preissteigerungen zu verhindern: gerade für die E-Mobilität und die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien auf Nickelbasis sei es wichtig deren Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich mit low-cost Alternativen wie Lithium-Eisen-Phosphat Batterien aufrechtzuerhalten.
In diesem Kontext ist auch verständlich, dass Nachrichten, die Bearbeitung und Austeilung entsprechender Bergbaulizenzen verzögere sich, sich ebenfalls auf die Stimmung im Nickelsegment auswirken und (kurzfristig) Sorgen um eine mögliche Knappheit auslösen. Indonesische Minenbetreiber müssen einen entsprechenden Arbeitsplan und ein Kostenbudget einreichen, das sogenannte RKAB (Indonesisch: Rencana Kerja dan Anggaran Biaya). Im letzten Jahr hatte die Regierung angekündigt, das System umzustellen, wonach die entsprechenden Genehmigungen jetzt drei anstelle von einem Jahr Gültigkeit haben. Die Umstellung führte aktuell auch zu Verzögerungen.
Überhaupt sei die auf Nickel ausgerichtete Industriepolitik die stolzeste Errungenschaft der Regierung, schrieb der britische Economist kürzlich. Indonesiens Entwicklung, auch und vor allem im Nickel Segment, geht dabei einher mit der Präsidentschaft Joko Widodos. Nach zehn Jahren endet diese nun verfassungsgemäß im Oktober 2024. Im Februar wurde neu gewählt und der Wahlsieger und damit designierter Nachfolger Widodos, Prabowo Subianto bekannte sich im Vorfeld eindeutig zur Fortführung dieser Politik. Im Fokus dabei: Ausbau der Wertschöpfung in Richtung Elektrofahrzeugbatterien und Elektrofahrzeuge. Hierfür bedarf es dann, wie schon hier an anderer Stelle berichtet, auch entsprechender Auslandsinvestitionen aus anderen Ländern, und derer nicht nur aus China.
Richtungszuschreibungen sind Zufallsprodukt
Zum Abschluss dieser Ausgabe noch ein kleiner Exkurs in die Herkunft bestimmter Begrifflichkeiten. Wir hatten in dieser Publikation schon einmal kritisiert, dass bestimmte, inhaltliche Zuschreibungen zu im Alltagswortschatz benutzten Begriffen problematisch sind. Mit der Zeit kann sich dadurch eine (moralische) Aufladung ergeben, die gewisse Wörter für den Sprachgebrauch disqualifiziert. So wurde angeprangert, warum eigentlich von grünem Stahl gesprochen wird. In Deutschland wird aktuell nicht wenig darüber diskutiert, ob eigentlich alles, was grün ist, notwendigerweise auch gut ist. Auch wurde in der letzten Zeit häufig gegen „Rechts“ demonstriert. Bei den durchaus wichtigen Motiven der Demonstranten geht es jedoch nicht gegen eine allgemeine Richtungsangabe, sondern vielmehr um eine politische, mitunter dogmatische Ausrichtung vor allem am äußersten extremen Rand des Spektrums.
Auf der Website des Deutschen Bundestags findet sich hierzu eine interessante Aufklärung, denn auch hier sitzen – vom Bundestagspräsidenten aus gesehen – die eher rechts-konservativ, liberalen Parteien tatsächlich rechts und die eher sozialdemokratisch, linken Parteien links. Diese Sitzordnung der Fraktionen lässt sich bis zur Französischen Revolution zurückverfolgen. Im Jahr 1814 wurde der Adel rechts des Präsidenten in der Deputiertenkammer platziert, während der sogenannte „dritte Stand“, also die Bürger, an der linken Seite Platz nehmen durfte. Wie der Bundestag zur Sitzordnung in Kapitel 7.2 schreibt, wäre aus dieser anfänglich nur protokollarisch bedingten Platzzuweisung mit der Zeit die Bezeichnung politischer Parteien entstanden. Die Bundestagsverwaltung weist darauf hin, dass sich die Parteien in den letzten Jahrzehnten zu Integrationsparteien entwickelt hätten, weshalb das Rechts-Links-Schema und die Sitzordnung im Parlament nicht von vorneherein ein Indiz für die von diesen Parteien aktuell vertretene Politik ist. Oder mit anderen Worten, wäre es nach dem Sturz von Napoleon Bonaparte anders gelaufen, wären die Demonstrationen vielleicht gegen „Links“ gerichtet gewesen. Ein Mehr an Präzision und Deutlichkeit in der Sprache ist zur Orientierung in jeden Fall hilfreich.
LME (London Metal Exchange)
LME Official Close (3 Monate) | ||||
8. März 2024 | ||||
Nickel (Ni) | Kupfer (Cu) | Aluminium (Al) | ||
Official Close 3 Mon. Ask |
18.070,00 USD/mt |
8.647,00 USD/mt |
2.257,00 USD/mt |
LME Bestände in mt | ||||
9. Februar 2024 | 8. März 2024 | Delta in mt | Delta in % | |
Nickel (Ni) | 72.120 | 73.590 | + 1.470 | + 2,04% |
Kupfer (Cu) | 136.825 | 112.800 | – 24.025 | – 17,56% |
Aluminium (Al) | 527.350 | 580.050 | + 52.700 | + 9,99% |