Lexikon

EDELSTAHLINDUSTRIE VON A BIS Z.

A


Abbrand

Oxidation von Kohlenstoff ist die charakteristische Größe beim Frischen von Stahlschmelzen. Durch Blasen mit Sauerstoff wird die Schmelze entkohlt. Der Abbrand gibt (in %) an, wieviel Kohlenstoff aus der Schmelze entfernt wurde. Reaktionsorte für Kohlenstoffabbrand befinden sich direkt unter dem Sauerstoffstrahl, an der feuerfesten Zustellung des Konverters, an der Grenzfläche Metall/CO-Blasen und in den Schlacke-Metall-Emulsionen. Abbrandkurven geben für jedes Frischverfahren die für die Entkohlung notwendige Zeit an.

Ausbringen

Verhältnis (in %) vom verwertbaren zum eingesetzten Material, z.B. das Ausbringen eines Schmelzofens insgesamt oder eines zugegebenen Legierungselementes oder einer Walzstraße (vom Einsatzgewicht).

Austenit

Gamma-Mischkristall nennt man die kubischflächenzentrierten (kfz) Mischkristalle, die sich oberhalb der G-S-E Linie im Eisen-Kohlenstoff-Diagramm ausscheiden. Austenit ist unter Normalbedingungen nur oberhalb 911°C beständig; durch Legierungzusätze (Ni, Mn) und Abschrecken auch bei Raumtemperatur beständig (Austenitische Stähle). Das Austenitgefüge ist unmagnetisch, zäh und durch Kaltverfestigung härtbar (Mangan-, Nickel-, Chrom-Nickel-Stähle). Es besitzt hohe Warmfestigkeit, gute Korrosions- und Zunderbeständigkeit.

B


Backwardation

Bei Warentermingeschäften auf lagerfähige Güter, wie z.B. Nickel, wird die Differenz zwischen dem Future-Preis, z.B. 3 Monate, und dem Kassa-Preis in der Regel positiv sein. Es sind aber auch Konstellationen denkbar, in denen diese Differenz negativ ist, d.h. der Kassa-Preis für ein Gut, z.B. Nickel, ist höher als der Future-Preis. Dies kann insbesondere dann eintreten, wenn einem ein Vorteil daraus erwächst, ein bestimmtes Gut im Bestand zu haben. Wenn beispielsweise plötzlich eine große Nachfrage nach dem Gut entsteht, kann der Nachteil der Lager- und Versicherungskosten vom Wert des zu diesem Zeitpunkt raren Gutes übertroffen werden. Man spricht dann von einer Backwardation.

C


Carbid

Verbindet sich Kohlenstoff als Anion mit einem Metall als Kation, so erhält man als Reaktionsprodukt ein Carbid. Ein im Stahlgefüge auftretendes Carbid ist Fe3C, auch bekannt als Zementit. Er bildet zusammen mit Ferrit den Gefügebestandteil Perlit. Die Festigkeit eines Stahls im geglühten Zustand wird durch den Gehalt an Eisencarbid bestimmt, denn Carbide zeichnen sich durch hohe Härte aus. Schnellarbeitsstahl und Hart(metall)legierungen verdanken ihre Schneideigenschaften den Carbiden der Hartstoffe Wolfram, Titan, Tantal, Niob, etc. C. finden so bevorzugt Einsatz zum Verschleißschutz von Oberflächen (z.B. Wolframcarbid).

Chrom

Chemisches Element, Zeichen: Cr. Dichte 6,92 g/cm³ (Schwermetall). Cr gehört zu den Ferritbildern; es ist eines der wichtigsten Legierungsmetalle. Allein oder im Zusammenwirken mit anderen Legierungselementen verleiht es dem Stahl ein gutes Durchhärtevermögen (Vergütungsstahl). Es wirkt stark carbidbildend und erhöht deshalb die Festigkeit, Härte und Streckgrenze des Stahls (Werkzeugstahl). Stähle mit mehr als 12% (10,5%) Cr sind korrosionsbeständig (nichtrostende Stähle). Cr verbessert die magnetischen Eigenschaften (Dauermagnetwerkstoff enthalten bis zu 9% Cr). Cr vermindert die Wärmeleitfähigkeit, daher sind hochchromhaltige Stähle schwierig zu schmieden. Chrombeschichtungen schützen die Metalloberfläche vor chemischen Angriffen (Korrosion) und mechanischem Verschleiß. Cr kann auch durch Diffusion in die Stahloberfläche eingebracht werden (Chromieren).

Cobalt

Chemisches Element, Symbol Co. Dichte: 8,9 g/cm³ . Hellgraues, ferromagnetisches, mäszlig;ig duktiles Metall mit guter chemischer Beständigkeit. Co zählt zu den Austenitbildern. Bildet mit Cr oder W verschleiß-, warm- und zunderfeste Hartlegierungen mit guter Korrosionsbeständigkeit. Spielt als Legierungsmittel für hochfeste Baustähle, Schnellarbeitsstähle, Dauermagnetwerkstoffe und hochwarmfeste Sorten eine Rolle. Daneben kommt C als Bindemetall bei den gesinterten Hart(metall)legierungen zum Einsatz.

Contango

Unter Contango versteht man die Differenz zwischen Kassa- und Futurepreis. Die Differenz lässt sich leicht erklären: Kauft man heute ein Objekt, um es z.B. 3 Monate später in Besitz zu nehmen, bindet man Kapital. Außerdem muß man das Objekt eventuell lagern, es entstehen zusätzlich Lager- und eventuell Versicherungskosten. Das Contango ist in der Regel positiv. Unter besonderen Umständen kann das Contango auch negativ werden, man spricht dann von einer Backwardation.

E


Edelstahl

ist ein Sammelbegriff für diejenigen Stahlsorten, die in einer besonderen Verfahrensweise (Sekundärmetallurgie) erschmolzen wurden, hohen Reinheitsgrad besitzen und gleichmäszlig;ig auf die vorgesehene Wärmebehandlung reagieren. Nach der chemischen Zusammensetzung ist zwischen unlegiertem (Stahlgruppennummern 10-18) und legiertem (Stahlgruppennummern 20-89) Edelstahl zu unterscheiden (DIN EN 10 020). Entsprechend ihrem Einsatzzweck unterteilt man in Bau-, Maschinenbau-, Behälter-, Werkzeug-, Schnellarbeits-, Wälzlagerstähle. Oder man charakterisiert sie durch ihre Eigenschaften: chemisch beständige, nichtrostende, hitzebeständige, hochwarmfeste, schweißgeeignete Stähle, Stähle mit besonderen physikalischen oder magnetischen Eigenschaften oder besonderer Streckgrenze.

Edelstahl Rostfrei

1958 wurde die Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER) als eine Gemeinschaftsorganisation von Edelstahlherstellern, -verarbeitern, -händlern, Oberflächenveredlern, Legierungsmittelproduzenten und anderen Interessierten gegründet, um firmenneutrale Informationen über diesen komplexen Werkstoffsektor und die zahlreichen Anwendungsgebiete zu vermitteln. Dabei stand frühzeitig das Bedürfnis und die Notwendigkeit zur Debatte, die zahlreichen Norm- und anderen Bezeichnungen neben den individuellen Markennamen der Hersteller unter einem griffigen und prägnanten Sammelnamen zu vereinen, was mit dem Kurzwort ‘Edelstahl Rostfrei‘ oder noch kürzer einfach ‘Rostfrei‘ geschah. Es wurde dazu ein Markenzeichen eingetragen, das sich viele Edelstahlverarbeiter werbewirksam zunutze machen. Wissenschaftlich falsch allerdings wird der Begriff oft für die Nichtrostenden Stähle (DIN EN 10088) verwendet.

Eisen

Chemisches Element, Zeichen: Fe, Dichte 7,85 g/cm3 (Schwermetall). Als Metall weicher und zäher als Stahl. Es leitet Strom und Wärme besser und ist korrosionsbeständiger. Chemisch reines Fe kommt in der Natur nur als Meteoreisen vor, sonst nur in Verbindung mit anderen Elementen, vor allem als Oxid und Carbonat. Technisch reines Fe wird nur für besondere Aufgaben verwendet. Roheisen und Gußeisen sind nach Euronorm 20 Eisenlegierungen mit einem C- Gehalt von mehr als 2,0% C.

F


Ferrit

Metallographische Bezeichnung des Mischkristalls (Eisen-Kohlenstoff-Diagramm) in dessen Gitter Kohlenstoff interstitiell gelöst ist. Seine maximale Kohlenstofflöslichkeit beträgt nur 0,02%. Ferrit tritt bei untereutektoiden Stählen auf, läszlig;t sich legieren (legierter Stahl) und ist bis 769°C ferromagnetisch. Rein ferritisches Gefüge besitzt geringe Festigkeit, aber hohe Duktilität. Durch Zulegieren von Si oder Cr erhält es besondere Eigenschaften (Elektrobleche). Neben massivem und Korngrenzenferrit kann es bei Kohlenstoffgehalten zwischen 0,2 und 0,4% infolge schneller Abkühlung von hohen Temperaturen zur Bildung von sog. Widmannstätten’schem Ferrit kommen. Diese spröde Gefüge tritt bevorzugt in Gußgefügen und nach dem Schweißen auf.

Ferritische Stähle

Stähle, die bei der Erstarrung ein ferritisches Gefüge erhalten, das durch eine Wärmebehandlung nicht zu beeinflussen ist. Diese Eigenschaften beruhen auf Ferritbildnern. Diese Stahlsorten sind warmfest, besitzen besondere magnetische Eigenschaften, lassen sich nicht abschreckhärten und neigen zur Grobkornbildung.

Ferrolegierungen

Im Kokshochofen, Lichtbogenofen oder Niederschachtofen hergestellte Zwischenerzeugnisse, die als Zusätze bei der Eisen- und Stahlerzeugung dienen und eines oder mehrere der folgenden Legierungselemente enthalten: mehr als 8% Si (= Ferrosilicium), mehr als 30% Mn (= Ferromangan), mehr als 20% Cr (= Ferrochrom), mehr als 40% W (= Ferrowolfram), mehr als insgesamt 10% andere Legierungselemente, z.B. Cu, Al, Ti, V, Mo, Nb. F. sind nach Euronorm 1 und DIN 17560 – 17569, 17599, SEW 1740 genormt.

H


Hart(metall)legierungen

bestehen zu einem großen Teil (bis zu 95%) aus hochschmelzenden, sehr harten Carbiden. Dabei kann es sich um eine Carbidsorte oder um Carbide verschiedener Hartstoffe (W, Ti, Ta, Nb) handeln. Weiterhin kommen auch Chrom– oder Borcarbide sowie Verbindungen der genannten Hartstoffe mit Stickstoff vor. Der Rest ist Bindephase, wofür grundsätzlich Fe, Co, oder Ni zur Verfügung stehen. In der Praxis wird überwiegend Co benutzt. Während die Carbide die Verschleißfestigkeit aufbringen und für gute Scheideigenschaften sorgen, ist die Bindephase für eine gewisse Zähigkeit und Biegefestigkeit verantwortlich. H. werden pulvermetallurgisch hergestellt. Zunächst werden Bindephase und Hartstoffe innig zu einem Pulver vermischt. Das Pulver wird nun gepreßt und bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der Bindephase gesintert. Betrachtet man das Gefüge, so sieht man Zusammenballungen von Carbiden, deren Zwischenräume von Bindephase ausgefüllt sind.

Hedging

Unter Hedging (deutsch: Absicherung) versteht man die Verringerung von Risiken, die durch ungünstige Zins- oder Kursentwicklungen entstehen können. Dabei sollen Verluste am Kassamarkt durch Gewinne am Terminmarkt kompensiert werden. Ein Future-Kontrakt ist eine verbindliche Vereinbarung zwischen zwei Parteien, – eine bestimmte Anzahl oder Menge einer bestimmten Art eines zugrundeliegenden Objektes bei Fälligkeit des Kontraktes zu einem im voraus vereinbarten Preis zu kaufen und abzunehmen, wenn der Future gekauft wurde, oder zu verkaufen und zu liefern, wenn der Future verkauft wurde. Eine sogenannte Long-Position (oder Long) verpflichtet dazu, bei Fälligkeit des Future-Kontraktes den vereinbarten Preis zu zahlen und die Lieferung des zugrundeliegenden Objektes zu akzeptieren. Die korrespondierende sogenannte Short-Position (oder Short) verpflichtet zur Lieferung des zugrundeliegenden Objektes gegen Erhalt des im voraus vereinbarten Preis.

Hochwarmfester Stahl

ist austenitischer Stahl mit sehr niedrigem C-Gehalt, mind. 13% Cr, hohen Ni-Gehalten von durchweg über 10 und in der Spitze bis zu 34%. Diese Stähle haben bei Temperaturen über etwa 550°C bis etwa 600°C auch unter langzeitiger mechanischer Beanspruchung gute Festigkeitseigenschaften. Zwei Sorten vom Legierungstyp > 20% Cr und > 30% Ni halten die Langzeiteigenschaften bis in Temperaturbereiche von 900 bis 1.000°C. Technische Lieferbedingungen in DIN 17459 für Rundrohre, DIN 17460 für Bleche, Bänder, Stäbe und Schmiedestücke. Verwendung vor allem im Kraftwerksbau, wo die normalen warmfesten Stähle (DIN 17175 und 17177) nicht ausreichen. Warmfeste und hochwarmfeste Stähle für Schrauben und Muttern sind in DIN 17240 genormt.

I


ISO

Abkürzung für International Organization for Standardization, eine Institution, welche die Normung international koordiniert. Der Zweck der ISO ist die Förderung der Normung in der Welt, um den Austausch von Gütern und Dienstleistungen zu unterstützen und die gegenseitige Zusammenarbeit in verschiedenen technischen Bereichen zu entwickeln. Die ISO erarbeitet ISO-Normen (ISO-Standards), die von den Mitgliedsländern unverändert übernommen werden sollen, z.B. in der Bundesrepublik Deutschland als DIN ISO-Normen.

K


Kaufoption

Eine Kaufoption beinhaltet das Recht, einen zugrundeliegenden Gegenstand oder Basiswert, wie z.B. eine Aktie, zu einem im voraus bestimmten fixen Preis, dem Ausübungspreis, während (amerikanische Option) oder nur am Ende der Laufzeit (europäische Option) der Option zu kaufen; eine Verpflichtung zum Kauf besteht aber nicht.

Kohlenstoff

hemisches Element, Zeichen: C. In der Natur kommt C in verschiedenen Modifikationen vor, kristallin in Form von Diamant, Graphit oder als amorphe Kohle. Bei der Eisenerzeugung wird er als Reduktions- und als Aufkohlungsmittel benötigt. Bei der Stahlerzeugung ist C das Legierungsmittel, das aus Eisen Stahl macht.

Kupfer

Chemisches Element, Zeichen: Cu, Dichte 8,93 g/cm³ . Cu hat unter allen technisch verwendeten NE-Metallen die beste elektrische Leitfähigkeit, einen beachtlichen Korrosionswiderstand und eine ausgezeichnete Umformbarkeit. Man verwendet es rein oder mit geringen Legierungszusätzen für wärmebeanspruchte Teile (Windform am Hochofen, Strangießkokille, Elektroden für das Widerstandsschweißen), als wärmeleitende Wand im Apparatebau (Gefäße, Heiz- und Kühlschlangen), als Überzugmetall in der Galvanotechnik, als Legierungsmetall in Lagerwerkstoffen und Hartloten. Elektrolichtbogenöfen sind mit stromführenden Elektrodentragarmen aus Kupfer ausgerüstet. Cu wird in Massengehalten zwischen 0,2 und 0,5% zum Stahl zulegiert. Es erhöht die Zugfestigkeit, Streckgrenze und Härte. Kupfergehalte von über 0,2% – im Zusammenwirken mit Phospor und anderen Legierungselementen verbessern die Witterungsbeständigkeit (Wetterfeste Stähle). Eine Ausscheidungshärtung (Härten) ist bei einem Kupfergehalt von 1,3% möglich, da die Löschlichkeit von Cu im Eisen mit sinkender Temperatur abnimmt. Schädliche Wirkung (Lötbrüchigkeit) ab ca. 0,5% Cu im Stahl.

L


Legierung

Metallischer Werkstoff, der aus mindestens zwei Elementen besteht. Eines dieser Elemente muß ein Metall sein.

Legierungselemente

Chemische Elemente, die dem Stahl zugegeben werden, um seine Eigenschaften in ganz bestimmter Weise zu beeinflussen. Als solche kommen hauptsächlich in Frage: Stickstoff, Silicium, Mangan, Phospor, Schwefel, Chrom, Nickel, Molybdän, Kupfer, Vanadium, Wolfram, Cobalt, Blei, Aluminium, Titan, Tantal, Niob, Bor.

LME (London Metal Exchange)

Die LME ist eine der führenden internationalen Rohstoff-Futures und Optionenbörse. Gehandelt werden die NE-Metalle Kupfer, Aluminium, Blei, Zink, Nickel, Zinn sowie neuerdings auch das Edelmetall Silber. Die Wurzeln der LME reichen zurück bis in das Jahr 1571 unter der Regentschaft von Königin Elisabeth I. Metall- und Rohstoffhändler begannen sich auf regelmäßiger Basis zu treffen. 1877 schließlich wurde die London Metal Exchange Company gegründet. Für weitere Details empfiehlt sich ein Besuch der englischen Website der LME (www.lme.co.uk).

LME Official Price

Die aus dem LME-Settlement abgeleiteten Preise für die jeweiligen Future-(Termin-) Kontrakte mit den unterschiedlichen Laufzeiten. Der Standardkontrakt mit der grössten Marktliquidität hat eine Laufzeit von 3 Monaten. Die längste Laufzeit beträgt 27 Monate. Der Official Future Preis ergibt sich aus dem LME-Settlement Price zuzüglich/abzüglich Contango bzw. Backwardation.

LME Settlement Price

Das letzte nicht durch entsprechende Nachfrage ausgeglichene Angebot zum Spotverkauf (direkte Lieferung) zum Ende des zweiten Rings am Morgen, anders gesagt, der Preis des Verkäufers zum Close. Dieser Preis, welcher offiziell auf dem LME-Parkett ausgerufen wird, ist für die kommenden 24 Stunden der maßgebliche und weithin akzeptierte Referenzpreis für die prompte Lieferung des gehandelten Materials.

LME-Handelstag

Die LME ist ein 24-Stunden-Markt. Bestimmte Mitglieder (siehe unter LME- Mitgliedschaft) sind berechtigt Kontrakte mit Kunden zu jeder Tages- und Nachtzeit abzuschließen. Diese Aktivität ist nicht auf die Zeiten des Parketthandels limitiert. Um 11:40 Uhr (Britische Zeit) öffnet der Parketthandel und jedes Metall wird für eine Periode von fünf Minuten gehandelt. Um 12:20 Uhr, wenn alle Metalle einmal gehandelt wurden, gibt es eine 10-minütige Pause, bevor um 12:30 Uhr jedes Metall wiederum für fünf Minuten gehandelt wird. Diese zweite Handelsperiode ist in mehrfacher Hinsicht die Wichtigste, da während dieser Zeit das Settlement und die Official Prices festgestellt werden. Nach Bekanntgabe der Official Prices beginnt eine Handelsperiode die unter dem Namen Kerb bekannt ist. Während der Kerb werden alle acht gehandelten Metallkontrakt simultan gehandelt. Nachmittags, ab 15:10 beginnt die sog. Afternoon-Session, die in ihrem Ablauf mit dem Handel am Morgen, bis auf die Feststellung der Official Prices, identisch ist.

LME-Mitgliedschaft

Im Laufe der Geschichte der LME hat sich eine mehrstufige Struktur der Mitgliedschaft entwickelt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen der Metall- und Finanzbranche Rechnung trägt.
Kategorie 1– Ring Dealing Members: Oberste Stufe, Ringhändler dürfen während der Ringe im Ring handeln. Ferner dürfen Sie einen 24-stündigen Markt im nebenbörslichen Handel unterhalten. Derzeit umfaßt diese Kategorie 15 Gesellschaften, von denen die meisten enge Beziehungen zur Rohstoffbranche unterhalten.
Kategorie 2 – Associate Broker Clearing Members: Diese haben alle Privilegien der Ring Dealing Members mit der Ausnahme, daß diese nicht im Ring handeln dürfen.
Kategorie 3 – Associate Trade Clearing Members: Diese dürfen keine Kontrakte mit Kunden abschließen, noch dürfen sie im Ring handeln, aber Sie dürfen Ihr eigenes Börsengeschäft über die Börse clearen. Ferner gibt es noch die Kategorien 4 bis 7: Diese haben jedoch keinen wesentlichen Einfluß auf die Handelsaktivitäten der LME.

M


Martensit

Feinnadeliges, sehr hartes und sprödes Gefüge. Es entsteht beim Abschrecken von Austenit mit derart hohen Abkühlgeschwindigkeiten, daß dem Kohlenstoff keine Zeit zur Diffusion aus dem Gitter bleibt. Beim Erwärmen (Anlassen) geht M. schließlich bei hohen Temperaturen (bis 720°C) und langen Glühzeiten (bis 10 h) in Ferrit mit eingelagertem kugeligen Zementit über.

Martensitische Stähle

Infolge ihrer Legierungsgehalte schon bei Abkühlung an der Luft härtende Stähle. Hierzu gehören die Schnellarbeitsstähle, Stähle mit 3-6% Mn und >= 0,5% C, Stähle mit 5-8% Ni und mehr als 5% C sowie solche mit mindestens 5% Cr und mehr als 0,5% C. Die Martensitischen Cr- und die Schnellarbeitsstähle lassen sich gut weichglühen und kommen als Werkzeugstahl zum Einsatz.

Metall

Als Metall bezeichnet man chemische Elemente, die sich durch starken Glanz (Reflexionsvermögen), gute Wärme- und elektrische Leitfähigkeit auszeichnen. Metalle besitzen kristalline Strukturen, im Gitter liegt metallische Bindung vor. Sie besitzen gute Festigkeitseigenschaften und sind gut umformbar. Man unterteilt sie nach ihrer Dichte in Schwer- und Leichtmetalle (Grenze 4,5 g/cm³), nach der chemischen Beständigkeit in Edelmetalle und unedle Metalle. Gemäszlig; ähnlichen Eigenschaften wird entsprechend den Gruppen im Periodensystem der Elemente in Alkali -, Erdalkali-, Seltenerdmetalle eingeteilt. Weitere Unterteilungen: Eisen und NE-Metalle (Nichteisenmetalle).

Molybdän

Chemisches Element, Zeichen: Mo, Dichte 10,2 g/cm³ (Schwermetall). Weißgraues Metall, das als Legierungselement im Stahl eine Reihe von Vorteilen bietet: Es erhöht Härtbarkeit und Warmfestigkeit, verhindert die Anlaßsprödigkeit bei Chrom– und manganhaltigen Vergütungsstählen. Als Carbidbildner erhöht es Verschleißfestigkeit und Anlaßbeständigkeit in niedriglegierten Warmarbeitstählen. Im Schnellarbeitsstahl und höher legierten Warmarbeitsstahl ersetzt Mo teilweise Wolfram. Mo wirkt randschichtaufkohlend in Einsatzstählen. In austenistischen Stählen verbessert es Warmfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit.

N


Nichteisenmetalle

(NE-Metalle) ist der Sammelbegriff für alle Metalle außer Eisen. Man unterteilt sie nach der Dichte (über bzw. unter 4,5 g/cm³) in Schwer- und Leichtmetalle, in niedrig- und hochschmelzende, in edle und unedle NE-Metalle.

Nickel

Chemisches Element, Zeichen: Ni. Dichte 8,9 g/cm³, Schwermetall). Nickel gehört zu den Austenitbildern. Ein Zusatz von mindestens 8% Ni macht den Stahl korrosionsbeständig. Nickel erhöht die Durchhärtung und Durchvergütung. Dieses Legierungselement steigert die Zähigkeit, besonders bei tiefen Temperaturen. Nickel wirkt kornfeinend, senkt die Überhitzungsempfindlichkeit und erhöht den elektrischen Widerstand

Nickel-Future-Kontrakt (LME)

Kontraktgröszlig;e: 6 mt, Währung: US-Dollar, Minimale Preisbewegung: 1 US-Dollar pro mt, Lieferdatum für das physische Nickel: Täglich für den 3-Monats-Future-Kontrakt, jeden Mittwoch für die folgenden 3 Monate und jeden dritten Mittwoch für die weiteren 15 Monate (insgesamt 27 Monate), Qualität: Primärnickel mit 99,8 % Ni- Anteil mit einer chemischen Analyse entsprechend der ASTM-Spezifikation., Form: Kathoden, Pellets oder Briketts.

Nickel-Optionen (LME)

Nickel-Optionen (Call/Put) auf den LME-Nickel-Future-Kontrakt mit einer Laufzeit bis zu 27 Monaten, Deklarationsdatum (letzter Tag an dem die Ausübung der Option erklärt werden kann): Erster Mittwoch des Fälligkeitsmonats der Option, Fälligkeitsdatum: Dritter Mittwoch des Fälligkeitsmonats.

Nickelbasislegierung

ist ein Sammelname für eine Reihe von Legierungen, die aus Nickel und anderen Metallen – Cu, Cr, Fe, Mo – bestehen und sich sowohl durch gute Hitze- als auch Korrosionsbeständigkeit auszeichnen. Sie unter einer Vielzahl von Handelsnamen im Umlauf. Hinter der W.Nr. 2.4360 verbirgt sich mit NiCu 30 Fe eine Legierung mit etwa zwei Drittel Ni und einem Drittel Cu. Sie verbindet hohe Festigkeit mit guter Korrosionsbeständigkeit (Schwefelsäure, Salzsäure, Flußsäure, Salzlösungen) und wird daher in Beizanlagen, chemischen Apparaturen und bei Meerwasseranlagen eingesetzt. Daneben existieren beispielsweise nickelhaltige Gußlegierungen mit mehr als 50% Ni, ca. 20% Cr, einem bedeutenden Massengehalt an Co sowie Zusätzen von Mo, Ti, Al und Fe. Sie finden bei hohen mechanischen Beanspruchungen und hohen Temperaturen Anwendung. So lassen sich Bleche für verschiedenartige Anwendungen mit Nickel-Basis-Legierungen plattieren, sprengplattieren, walzplattieren. Eine Reihe von Nickel-Basis-Legierungen sind in der Stahl-Eisen-Liste mit aufgeführt. Ihre Werkstoff-Nr. beginnen mit der Ziffer 2.

P


Phospor

Chemisches Element, Zeichen: P, Dichte 1,8 g/cm³ (Nichtmetall). Versprödet das Stahlgefüge und wird deshalb beim Frischen von P. haltigem Roheisen in einer kalkhaltigen Schlacke gebunden. In Grenzen erwünscht ist P. im Automatenstahl. In niedriglegiertem Stahl beeinflußt P. den Ablauf der atmosphärischen Korrosion. Anreicherungen von P. auf Korngrenzen ist der Grund für Anlaßversprödung. Phosphorlegierte höherfeste Tiefziehstähle sind moderne, gewichtssparende Lösungen für den Automobilbau.

Q


Quellenangaben/Empfehlenswerte Literatur

Bundesverband Deutscher Stahlhandel e.V (Hrsg.)
Stahllexikon – Eine Materialkunde für den Stahlhandel, die Stahlproduktion und die Stahlverarbeitung
1996, 25. Auflage, Verlag Stahleisen GmbH, Düsseldorf

Rudolf Wolff & Co Ltd (Hrsg.)
Wolff’s Guide to the London Metal Exchange, 5th edition
1995, Metal Bulletin Books Ltd.

Verein Deutscher Eisenhüttenleute (Hrsg.)
Stahlfibel
1989, Verlag Stahleisen GmbH, Düsseldorf (Neuauflage in Vorbereitung)

S


Schnellarbeitsstähle

Zur Gruppe der Werkzeugstähle zählende legierte Edelstähle. Sie sind in den Stahlgruppennummern 32 (mit Co) und 33 (ohne Co) zusammengefaßt (DIN EN 10 027-2). Ihre besonderen Eigenschaften lassen sich auf die Legierungselemente Cr, W, Mo und V, ggf. auch Co zurückführen. Sie besitzen hohe Härte und Zähigkeit, einen hohen Verschleißwiderstand und hohe Schneidhaltigkeit. Somit eignen sie sich gut zur Be- und Verarbeitung von Werkstoffen. Sie müssen darüber hinaus eine gute Temperaturwechselbeständigkeit aufweisen. Ihre chemische Zusammensetzung und Wärmebehandlung verleiht diesen Stählen hohe Anlaßbeständigkeit und Warmhärte bis zu Temperaturen von 600°C. Ihre Konkurrenzwerkstoffe Hart(metall)legierung und Oxidkeramik, die bessere Schnittleistungen aufweisen, übertreffen die Sch. aufgrund ihrer besseren Zähigkeit. Sie finden Anwendung für spanende Werkzeuge. DIN 17 350, EN 10 020.

Schrott

Werkstoff mit hohem Metallgehalt, der nicht nur als Kühlmittel, sondern auch als sogenannter Sekundärrohstoff bei Stahlerzeugung eingesetzt wird. Auch Schrott gibt es unlegiert oder legiert. Im Stahlwerk fällt sogenannter Eigenschrott an. Fremdschrott wird hinzugekauft. Nach der Schrottsortenliste unterscheidet man zehn verschiedene Schrottsorten. Hierzu zählen Altschrott, Neuschrott, schwerer Altschrott, Shredderschrott, aufbereiteter Müllverbrennungsschrott, aufbereiteter Müllseparationsschrott, Stahlspäne, Pakete aus neuem, leichten Blechschrott und Neuschrott. Die Schrottsortenliste ist weder international gültig noch genormt.

Spektralanalyse

Verfahren zum Nachweis chemischer Elemente in Stählen (qualitative S.) und zur Bestimmung ihrer Massengehalte (quantitative S.). Jedes Element sendet im angeregten Zustand eine Strahlung bestimmter Wellenlänge aus. Ein Stoff beliebiger Zusammensetzung sendet eine Summenstrahlung entsprechend seinen Bestandteilen aus. Mit Prisma oder Gitter lenkt man aus diesem Bündel Einzelstrahlen bestimmter Wellenlänge ab. Nebeneinander auf einen Schirm projiziert, werden sie nach Lage (Ablenkungswinkel) und Intensität erfaßt. Die Lage kennzeichnet das Element, die Intensität den Massengehalt. Beim Spektroskop geschieht die Auswertung durch den Beobachter, beim Spektrometer durch Fotozellen und elektronische Auswertung. Die Anregung besorgt eine Funkenstrecke.

T


Tantal

Chemisches Element, Zeichen: Ta, Dichte 16,6 g/cm³, Schmelzpunkt: 2.995 +/- 25°C. Grauweißes, duktiles Metall mit hoher chemischer Beständigkeit bei Raumtemperatur. Kommt rein oder als Legierungszusatz für höchstbeanspruchte Teile zum Einsatz. In Verbindung mit Niob (Nb) Stabilisierungsfaktor für chemisch beständige Stähle. Findet als Tantalcarbid Verwendung in Hartmetallen.

Titan

Chemisches Element, Zeichen: Ti, Dichte 4,5 g/cm³ (Leichtmetall). Durch hohe Festigkeit, niedrige Dichte und hohe Korrosionsbeständigkeit sind Ti und seine Legierungen für Apparate- und Flugzeugbau wertvoll. Ti ist ein viel verwendetes Legierungsmetall (stabilisierte Stähle und hochfeste Edelbaustähle). Bei austenitischen nichtrostenden Stählen bindet Ti Kohlenstoff und verhindert so dessen Ausscheidung. Titancarbide sind ein Bestandteile verschleißfester Hartmetallsorten. Titanoxid (Rutil) findet Verwendung als Schweißzusatzwerkstoff.

U


Unlegierter Edelstahl

Der Begriff des unlegierten Edelstahls ist seit Erscheinen der DIN EN 10020 neu definiert. Bis dahin galt jeder Edelstahl, dem außer Kohlenstoff keine Legierungszusätze gegeben wurden, als unlegiert. Nunmehr gelten als unlegiert solche Edelstähle, die gegenüber Qualitätsstahl einen höheren Reinheitsgrad, insbesondere im Hinblick auf nichtmetallische Einschlüsse, besitzen. Sie sind meist zum Vergüten oder Oberflächenhärten vorgesehen. Vielfach werden eingeengte Vorschriften zur Härtbarkeit, zu Festigkeits- und Zähigkeitseigenschaften u.a. hohen bzw. höchsten Beanspruchungen gegeben bzw. eingehalten.

V


Vanadium (Vanadin)

Chemisches Element, Zeichen: V, Dichte: 6,07 g/cm³. Duktiles, silberweißes Metall. V. im Stahl hat folgende Wirkungen: erhöht Zugfestigkeit, Streckgrenze und Warmfestigkeit`; verringert Anlaßsprödigkeit. V. erzielt feinkörniges Gefüge und macht den Stahl unempfindlich gegen Überhitzung.

W


Werkzeugstahl

Zur Gruppe der Werkzeugstähle zählen Edelstähle mit hoher Härte, hohem Verschleißwiderstand und hoher Zähigkeit, die sich zur Be- und Verarbeitung von Werkstoffen eignen. Sie müssen darüber hinaus eine gute Temperaturwechselbeständigkeit aufweisen. W. unterteilt sich in Kaltarbeitsstähle (i.e. unlegierte oder niedrig legierte Sorten für Anwendungen, bei denen die Oberfläche einer Temperatur von weniger als 200°C ausgesetzt wird), Warmarbeitsstähle und Schnellarbeitsstähle. DIN 17350.

Wolfram

Chemische Element, Zeichen: W, Dichte 19,3 g/cm. Graues, wenig duktiles Metall, das chemischen Angriffen bei Raumtemperatur widersteht. W besitzt hohe Härte und besonders gute Warmfestigkeitseigenschaften. Für Stahl ist es nicht nur aus diesem Grunde ein wertvolles Legierungsmetall. W. erhöht den Verschleißwiderstand. Es läßt sich in Zementit und bildet Carbide vom Typ M3C oder M6C. Besonders wichtig ist W. für Werkzeugstähle, denen es gute Schneidhaltigkeit verleiht; bei den Dauermagnetwerkstoffen spielt es eine große Rolle; durch hohe Härte ist es prädestiniert für Hart(metall)legierungen.

Wolframcarbid

ist der wichtigste Bestandteil der Hart(metall)legierungen.

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